Ein Tanz- und Theaterprojekt zum Thema Weiblichkeit im 21.Jahrhundert
Im Herbst 2022 fand das erfolgreiche Theater- und Tanzprojekt FE_MALE_STORIES zum Thema „Weiblichkeit im 21. Jahrhundert“ im Waldhaus Ludwigsfelde statt. Über mehrere Wochen hinweg kamen Frauen und Personen, die sich als Frauen identifizieren, aus Ludwigsfelde und Umgebung zusammen, um gemeinsam kreativ zu arbeiten und neue Ausdrucksformen von Weiblichkeit zu entdecken.
Unter der Leitung der Theatermacherin und Tanzpädagogin Theresa Pflügler sowie eines Teams von Künstlerinnen und Pädagoginnen wurden insgesamt sieben Werkstätten angeboten. Die Teilnehmerinnen hatten die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum kreativ zu bewegen, zu tanzen und zu spielen. Jede der Veranstaltungen war thematisch unterschiedlich und bot vielfältige Einblicke in das Thema Weiblichkeit:
- „Weiblichkeit in der Natur verkörpern“ eröffnete die Reihe, in der die Teilnehmerinnen zusammen mit der Musikerin und Pflanzenheilkundigen Margarete Hofegger die Verbindung von Weiblichkeit und Natur erforschten.
- Am 20. September standen in „Die Lust des Spielens und Tanzens“ kreative Tanz- und Theatertechniken mit der Tänzerin Alla Diachenko im Mittelpunkt.
- „Der Körper als Geschichtenerzählerin“ brachte durch (tanzende) Storytelling mit Laura Stefanidis und Theresa Pflügler Geschichten der Teilnehmerinnen zum Ausdruck.
- Besonders humorvoll ging es zu bei „Humor und der Tanz der Clownin“, wo sich die Teilnehmerinnen im Clown-Theater ausprobieren konnten.
- Mit „Neue weibliche Mythen“ wurden in einem immersiven Tanztheater unter der Leitung von Marie S. Zwinzscher neue narrative Formen von Weiblichkeit erkundet.
- Den Abschluss bildete der Workshop „Die Magie des gemeinsamen Ausdrucks“, der Ensemblemethoden aus dem Physical Theatre und Tanztheater thematisierte.
Krönender Höhepunkt des Projekts war das gemeinsame Fest am 21. November, bei dem die Teilnehmerinnen ihre Erlebnisse und kreativen Arbeiten in einem „Showing“ der Öffentlichkeit präsentierten. Der offene und experimentelle Ansatz des Projekts ermöglichte es den Teilnehmerinnen, neue Sichtweisen und Definitionen von Weiblichkeit zu entwickeln und miteinander zu teilen.
Die Resonanz war durchweg positiv. Alle Werkstätten waren gut besucht, und viele Teilnehmerinnen berichteten von bereichernden Erfahrungen, sowohl auf kreativer als auch auf persönlicher Ebene. Besonders geschätzt wurde die offene und unterstützende Atmosphäre, die Raum für individuelle und kollektive Erkundungen bot.
Der Verein VorOrtung e. V. bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen sowie den beteiligten Künstlerinnen und freut sich darauf, auch in Zukunft ähnliche Projekte zur Stärkung und Vernetzung von Frauen im ländlichen Raum zu realisieren.
Künstlerische Leitung:
Theresa Pflügler ist als Performerin, Schauspielerin, Clownin, Regisseurin und Tanzpädagogin tätig. Kommendes Jahr finalisiert sie ihren Master in „Devising Theatre and Performance“ am Rose Bruford College i.Z.m. arthaus.berlin (frühere LISPA). Ihre ausgeprägte Affinität zum physical theatre festigt sich durch die Gründung der Körpertheaterwerkstatt und die Mitbegründung sowie Regie beim Rhizomatic Circus Collective in Wien. Bei Theater TamTam in Linz machte sie ihr erstes Frauentheaterprojekt "auf den Spuren der Lust" im Waldviertel, NÖ. Als Theatermacherin inszeniert sie Stücke um Gesellschaft mitzugestalten, Partizipation zu fördern sowie das Publikum tiefgründig zu bewegen. Seit Juli 2022 zeigt sie ihr work in progress Stück vul(°) stop in Institutionen wie dem Malta Festival (PL), Ildfluefest – Ikarus (DK) und forscht diesbezüglich im Rahmen eines Stipendiusm zur Figur des Bouffon und der weiblichen Lust.
Das Team
Alla Diachenko ist Tänzerin aus der Ukraine. Sie ist derzeit zu Hause in Brandenburg und unterstützt das Projekt als lokal ansässige Künstlerin.
Margarete Hofegger ist Musikerin, Musiktherapeutin und beschäftigt sich die letzten Jahre auch mit der spirituelle Pflanzenheilkunde. Sie lebt und wirkt im Waldviertel in Österreich.
Michelle Madsen ist eine multidisziplinäre Künstlerin mit einem Hintergrund in Live-Poesie, Theater und Journalismus. Sie ist Theaterpädagogin und unterrichtet u.a. am Arthaus Berlin.
Laura Stefanidis ist Bewegungsschauspielerin und Theaterpädagogin. Sie studierte 2016 Physical Theatre an der École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris und an der LISPA (aktuell: Arthaus Berlin) in Berlin. Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen u.a. im Maskenspiel, Clown, Tanz, Physical Theatre. Als Bewegungsschauspielerin, Clownin, Tänzerin, Maskenspielerin und Regisseurin ist sie seit 2016 europaweit aktiv. Sie kooperiert mit BAIT Theatre (England), Taxivi Kompanie (Hamburg), Theater Derweil(Leipzig), Another Theatre’s Moon ( Spanien). Ihre zirkus- und theaterpädagogische Tätigkeit übt Laura seit 2015 in sozialen Projekten in Griechenland, Deutschland und in der Schweiz aus.
Marie S Zwinzscher ist Performerin und Theaterpädagogin aus dem Bereich Performance und immersiven Räumen. Sie ist in der freien Theaterszene Berlin, Hamburgs zu Hause und arbeiteten mit weltweit renommierten Gruppen, wie SIGNA (DK) sowie Institutionen wie dem Hebbel am Ufer, den Wiener Festwochen u. dem Deutschen Schauspielhaus HH zusammen.